Autor*in

Manja Liehr

veröffentlicht am

20.03.2025

Bedürfnisbingo von Müttern im Ramadan

Aktuell begehen viele muslimische Familien den Fastenmonat Ramadan. Wie gelingt uns muslimischen Müttern diese Besinnung auf unseren eigenen Glauben angesichts von gleichzeitig immenser Care-Arbeit?

In Familien mit kleinen Kindern ist der Ramadan häufig mit besonderen Vorbereitungen und Vorfreude verbunden. Die Wohnung wird dekoriert, ein Großeinkauf gemacht und Ramadankalender gekauft, gebastelt oder befüllt. Die Kinder wollen nachts mit aufstehen zum Sahur, der letzten Mahlzeit vor Sonnenaufgang. Mütter und Väter zelebrieren das vielleicht noch einmal besonders, damit auch ihre Kinder ein Fest haben, das für sie spürbar und sichtbar ist in ihrem meist christlich bis säkular geprägten KiTa-Alltag. Zum Fasten selbst kommen Momente des Gebets und feierliches, gemeinschaftliches Fastenbrechen mit Freund*innen, Nachbar*innen und Familie. Durch veränderte Schlaf-/Wachrhythmen, eine zunächst geringere Belastbarkeit und mitunter fehlendes Wissen oder fehlende Sensibilität im persönlichen und/oder beruflichen Umfeld kann dieser Monat aber auch mit Herausforderungen für den Familienalltag einhergehen.

Wie können wir diesen Teil unserer Religion praktizieren und Momente des Innehaltens erleben, ohne völlig über die eigenen Belastungsgrenzen zu gehen? Praktisch kochen oder auswärts essen? Sich gegenseitig aushelfen? Beruflich kürzer treten? Oder gar selbst aufs Fasten verzichten? Oder schaffen wir es vielleicht sogar, die Care-Arbeit in Partnerschaft und (erweiterter) Familie gerechter zu verteilen? Ein erster Schritt könnte es meiner Meinung nach sein, sich entgegen von starren Geschlechterrollen und Tabus über diese Herausforderungen für Mütter und (Sorgerarbeit leistende) Väter im Ramadan miteinander auszutauschen.

Sina Motzek-Öz
Professorin für Klinische Sozialarbeit mit Schwerpunkt Teilhabe und Intervention, Prodekanin für Transfer und Internationalisierung
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Wolfenbüttel

Genau darüber sprechen wir am 10. Mai 2025 in Berlin bei der 100.000 Mütter-Demo! Wir kämpfen für eine gerechte Verteilung der Care-Arbeit, für gesellschaftliche Anerkennung und für politische Veränderungen, die uns als Mütter entlasten. Kommt mit uns auf die Straße und lasst uns gemeinsam laut sein!

10. Mai 2025 – Brandenburger Tor, Berlin
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